Wiederkehrende Muster: Wie wir sie auflösen und uns endgültig von ihnen befreien
Wiederkehrende Muster machen uns das Leben schwer: Jemand sabotiert sich immer wieder dann, wenn der Erfolg gerade kurz bevorsteht. Ein anderer gerät immer wieder an den gleichen Typ Partner, der sich schon nach kurzer Zeit als toxisch oder sogar gewalttätig herausstellt. Warum fällt es uns so schwer, aus diesem selbstschädigenden Verhalten auszubrechen und uns selbst mit Achtung und Wertschätzung zu begegnen?
Wiederkehrende Muster halten sich hartnäckig im System eines Menschen: Viele bedienen selbst als Erwachsene noch die Anforderungen, die ihre Eltern einst als Kind an sie gestellt haben. Andere bleiben in einem Überlebensmodus stecken, den sie aufgrund traumatischer Erfahrungen in der Kindheit entwickeln mussten. Wieder andere übernehmen unbewusst die negativen Muster, die ihre Eltern ihnen vorgelebt haben.
Insbesondere, wenn der eigene Selbstwert nur unzureichend ausgebildet werden konnte, reproduziert sich erlerntes Verhalten gerne weiter. Denn bei allem erlebten Leid, das mit dem Wiederholen solcher Situationen unvermeidbar einhergeht, vermitteln uns diese Muster auch regelmäßig ein „seltsam vertrautes“ Gefühl. Das macht es umso schwerer, einen Ausstieg aus dem selbstschädigenden Verhalten zu schaffen.
Hinweis: Wiederkehrende Muster sind das Thema meiner nächsten Systemaufstellung in der Gruppe am Sonntag, 21. Oktober, im Resilienz-Forum Berlin. Gerne können Sie dabei sein! Nehmen Sie per E-Mail Kontakt mit mir auf: mail@schuermann-solutions.de.
Schaffen wir es nicht diese Überlebensstrategien abzulegen, sind wir gefährdet systemisch vorgelebte Muster von unseren Eltern oder Großeltern ein Leben lang beizubehalten:
Wir landen immer wieder bei Partnern, die nicht gut für uns sind. In extremen Fällen werden Gewalt und Missbrauch aus der Kindheit in den Beziehungen wiederholt.
Unsere jeweiligen Partner interessieren sich nur kurzfristig für uns oder wir sind nicht in der Lage, langfristig eine Beziehung zu halten und beenden diese daher immer nach einer gewissen Zeit.
Auf der Arbeit finden wir uns regelmäßig in Mobbingsituationen wieder, oder bekommen es mit herrschsüchtigen Chefs zu tun, die uns einerseits das Leben schwer machen und andererseits unsere Arbeit nicht wertschätzen.
Beim Thema Finanzen verlieren wir immer wieder den Überblick. Es scheint, als müssten wir zwanghaft Dinge kaufen, die wir nüchtern betrachtet gar nicht brauchen. Vielleicht sind wir mittlerweile sogar hoch verschuldet.
Statt unser eigenes Leben zu leben, agieren wir immer wieder die Wünsche und Bedürfnisse unserer Vorfahren aus. Das Leben, das wir uns eigentlich für uns wünschen, rückt so in immer weitere Ferne. In uns steigt die Unzufriedenheit und mit ihr das Risiko für Störungen wie Burn-out, Depression oder Suchtverhalten.
Problem erkannt, Problem gebannt? Wenn es doch nur so einfach wäre
Es ist erstaunlich: Die meisten Menschen scheinen durchaus in der Lage zu sein, ihre destruktiven Muster wahrzunehmen. Vielleicht schaffen sie es sogar, sich mit Willensstärke aus ihrer aktuellen Lebenssituation zu befreien. Sie wechseln womöglich die Arbeitsstelle, oder trennen sich nach vielen Jahren des Zögerns endlich vom toxischen Partner.
Die dahinterliegende Grundthematik bleibt davon aber in der Regel unberührt. Sie wird nicht aufgelöst, sondern rückt einfach für eine Weile in den Hintergrund, bleibt aber grundsätzlich im System bestehen. Die Chancen stehen gut, dass die ursprüngliche Situation schon bald zurückkehrt – vielleicht unter veränderten Vorzeichen und mit anderen Protagonisten, aber eben doch in dem immer gleichen Muster.
Um aus solchen Kreisläufen langfristig auszusteigen, ist es nötig innezuhalten und zu reflektieren. Wenn wir uns immer wieder unbewusst solche Situationen und Menschen suchen, die uns ähnliche (negative) Gefühle bereiten, steckt eine tiefere Bedeutung hinter diesem Verhalten, der wir nachgehen sollten.
Destruktive Muster lassen sich nur auf einer tieferliegenden Ebene erreichen und auflösen
Wir müssen uns unseren destruktiven Mustern darum auf einer tieferen Ebene zuwenden und die Ursachen herausfinden, statt nur die Symptome zu bearbeiten. Nur so können wir uns auch wirklich dauerhaft von ihnen befreien.
Mit einer systemischen Aufstellung ist das möglich: Sie lässt die Dynamiken von wiederkehrenden Muster für einen Moment unmittelbar erlebbar und greifbar werden. Die dahinter liegenden Gründe liegen offen dar und können ganz bewusst angesehen und eingeordnet werden.
Damit ist der erste Schritt in ein selbstbestimmteres Leben getan, das frei von familiären Verstrickungen und selbstschädigendem Mustern ist. Wenn das geschafft ist, können wir uns selbst mit mehr Nachsicht und Selbstfürsorge behandeln, statt ständig auf die Suche nach Anerkennung und Bestätigung ins Außen zu gehen.
Aufstellung am Wochenende in Berlin: Sie sind herzlich eingeladen zu meiner nächsten Systemaufstellung in der Gruppe am Sonntag, 21. Oktober, im Resilienz-Forum Berlin. Für eine verbindliche Teilnahme ist es notwendig, dass Sie vorab per E-Mal Kontakt mit mir aufnehmen: mail@schuermann-solutions.de. Selbstverständlich beantworte ich gerne Ihre Fragen vorab. Mehr über systemische Aufstellungen und wie diese funktionieren, können Sie auch hier nachlesen.